Nach dem 2. Weltkrieg begann der ehemalige Militärmusiker Bruno Gutmann im Sommer 1947 mit der Ausbildung von Jungbläsern, und im Okt. 1947 konnte erstmals eine kleine Gruppe von 8 Musikern beim Priesterjubiläum des Erzbischofs Dr. Gröber in der Fridolinskirche mitwirken. Der erste öffentliche Auftritt war dann mit 12 Aktiven bei einer Fastnachtsveranstaltung des Sportvereins 1948.
Schließlich erfolgte im Juni 1948 eine Wiedergründungsversammlung. Dirigent wurde Heinrich Lauinger, und erster Vorstand wurde Bruno Gutmann, der dieses Amt mit unwesentlicher kurzer Unterbrechung 18 Jahre lang ausübte. Als Heinrich Lauinger 1957 nach Radolfzell versetzt wurde, übernahm Bruno Gutmann zusätzlich den Taktstock, und diese Doppelfunktion übte er acht Jahre lang aus.
Um die Ausbildung von Jungmusikern bemühte sich Alfred Winterhalter, und unter seiner Regie entstand die allseits bekannte Jungbläsergruppe „Tsching-Bumm“ (ca. 1950–1955).
Die ersten Vereinsjahre begannen mit Auftritten von Bläserquartetten und Standkonzerten. Später fanden Tanzabende und Weihnachtskonzerte mit Theater-aufführungen im Albtalblick sowie Gästeabende im Schwalbennest statt. Die Musiker bauten sich eine Tanzbühne, und als 1956 der Kurgarten angelegt war, wurde sie dort aufgestellt und Sommerfeste und die ersten Kurkonzerte veranstaltet. Einige Zeit entstand dann der Kurpavillon, und Kurkonzerte wurden während der Saison zum festen Programmpunkt. 1952 gab es eine neue Uniform, und das Protokollbuch verzeichnet 43 öffentliche Auftritte, 1958 sogar 53.
Bei Beerdigungen von Mitgliedern und Feuerwehrkameraden war es üblich, dass die Musikkapelle den Trauerzug bis zum Friedhof St. Blasien mit Marschmusik anführte. So auch 1951 beim Tod von Ehrendirigent Josef Schmidt und 1955 bei der Beisetzung von Ehrenvorstand Johann Schäuble.
75jähriges Jubiläum 1955
von links: 1. Reihe: Franz Moser, Reinhard Herr, Franz Schäuble, Otto Böhler, Bruno Gutmann,
Dirigent Heinrich Lauinger, Alfred Winterhalter, Wilfried Lauinger,
Gosbert Böhler, Rudolf Bernauer
2. Reihe: Hans Böhler, Helmut Schmidt, Willi Bernauer, Gustav Keppeler
3. Reihe: Hans-Peter Lauinger, Herbert Raufer, Josef Feldmeier, Adolf Kaiser
4. Reihe: Erich Schmidt, Eugen Morath, Egon Ganzmann, Kurt Zumkeller
Ein Höhepunkt war das 75jährige Jubiläum im Juli 1955, und als Dank für das gelungene Zeltfest organisierte der Musikverein (25 Aktive) erstmals eine größere Ausflugsfahrt mit 120 Personen nach Lugano.
In den 50er Jahren blieb die Zahl der Aktiven stets um die 20, erst in den 60ern konnte sich die Kapelle vergrößern und gegen Ende des Jahrzehnts 30 Aktive verzeichnen.
1966 gab Bruno Gutmann sein Vorstandsamt an Georg Settele ab, und fünf Jahre später aus beruflichen Gründen auch den Dirigentenstab. Bruno Gutmann wurde an seiner Verabschiedung 1971 für seine herausragenden Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt. Nun gab es wieder zwei Ehrenmitglieder, die das Vereinsleben begleiteten, denn bereits 1967 hatte Alfred Winterhalter die Ehrenmitgliedschaft erhalten.
Bruno Gutmann schrieb 1980 für das 100jährige Jubiläum die Vereinschronik. Von 1983–1989 übernahm er das Amt des Bezirksvorsitzenden, von 1961–1970 war er bereits Bezirksdirigent gewesen.
Auf Grund einer Wette, welche zum berühmten „Fensterblasen“ (27.11.64) im Hotel Adler führte, stifteten Adlerwirt Erich Zumkeller und Albert Gutgesell die ersten zwei Schwarzwaldtrachten. Zwei Jahre später konnten alle Aktiven mit den neuen Musiktrachten eingekleidet werden, was mit einem großen Trachtenfest im Juni 1966 gebührend gefeiert wurde. Das spätere Ehrenmitglied Gustav Brunner hatte die Tracht entworfen, und bis heute ist die Silberdistel charakteristisch für die Trachtenkapelle Häusern.
Ein Jahr bevor Georg Settele 1971 das Dirigentenamt übernahm, hatte er bereits seinen Vorstandsposten an Otto Böhler abgegeben, der das Amt bis 1974 ausübte. Otto Böhler erstellte mit der Vorstandschaft eine Vereinssatzung, und am 13.9.1971 erfolgte beim Amtsgericht St. Blasien die Eintragung e.V. ins Vereinsregister. 1972 richtete der MV Häusern das Bezirksmusikfest aus.
Gemeinsam mit der Narrenzunft strebte man eine einheitliche Fastnachtskleidung an. Am Narrentreffen in Waldshut, 10.2.1974, marschierten die Musiker in ihrem neuen Häs’ und gelber Zipfelmütze und spielten erstmals den Hüsemer Hasenmarsch, den Gustav Brunner komponiert hatte.
In vieler Beziehung brachte Posaunist Gustav Brunner, der auch von 1974–1978 als 1. Vorstand tätig war, frischen Wind ins Vereinsleben. Für Furore sorgte er mit der Ausbildung seiner Tochter Anneliese (Klarinette), die 1969 als erstes Mädchen in die aktiven Reihen aufgenommen wurde.
Ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte bedeutete 1977 das neue Kur- und Sporthaus. Durch die Einnahmen der Hallenbewirtung konnte die Vereinskasse aufgebessert werden, und musikalisch wurden nun die Fridolinskonzerte enorm aufgewertet. Seit den 20er Jahren hatten sie nachmittags in Gasthäusern (Adler, Albtalblick, Mantel) stattgefunden, unter zunehmend beengten Verhältnissen. Jetzt wurden sie bei besserer Akustik am Abend aufgeführt, und Dirigent Georg Settele konnte stetig das musikalische Niveau steigern.
In diesen Jahren ging im großen Saal des Kur- und Sporthaus allmählich die Zeit der Hüsemer Tanzabteilung zu Ende. Sie hatte sich Mitte der 50er Jahre als Zehn-Mann-Kapelle gegründet, später nannte sie sich „Taubachstromer“, dann „Hüsemer Dorfmusikanten“ und zum Schluss „Gemupo“ (letzter Auftritt 1983).
1977 entstanden aus einer Gruppe Jungmusiker die „Fidelen Hüsemer“, die bis heute mit jährlich wechselnden Kostümen an Fastnacht auftreten und 2007 auf 30jähriges Bestehen zurückblicken konnten (siehe Fastnachtsgruppen „Fidelen Hüsemer“).
38 Musiker feierten im August 1980 das 100jährige Jubiläum – unter der Regie des 1. Vorstands Kurt Kaiser (Amtszeit 1978–1982) und des 2. Vorstands und Festwirts Helmut Schmidt. Regierungspräsident und Schirmherr Dr. Norbert Nothhelfer gratulierte mit der Plakette „Pro-Musika“.